Ferner Naher Osten

Auf Interregnum erscheint ein spannender Beitrag zum aktuelle Krieg im Nahen Osten von Christopher Hütmannsberger. Dieser Beitrag ist lesenswert und ein valider Kommentar zur vermurksten Debatte im deutschsprachigen Raum. Ich will den Kommentar jetzt auch nicht wirklich kritisieren, sondern mehr ergänzen, weil ich in der Debatte um den Krieg im Nahen Osten sowohl im DACH Raum als auch im angelsächsischen Raum finde, dass ein wesentlicher Punkt immer unter den Tisch fällt.

Wir sehen den Konflikt aus europäischer Perspektive und das ist wohl auch logisch so, wenn wir darüber hier diskutieren. Aber hier wird überhaupt nicht erwähnt, wie sich das jüdische Leben nach dem Zweiten Weltkrieg weiterentwickelt hat und dass sich im islamischen Raum die Kultur der Toleranz zu einer Kultur des Ausschlusses entwickelt hat. Juden aus Nordafrika und dem Mittleren Osten wurden vertrieben und nach Israel gedrängt.

Dieser Umstand verschiebt das Gewicht des Arguments ‚the right to exist‘, weil während die Frage nach der Notwendigkeit eines Staates für anti-zionistische Juden und Jüdinnen in Europa und Amerika bequem gestellt werden kann, stellt sich die Frage für die sg. „arabischen Juden und Jüdinnen“ nicht. Und hiermit wird die Frage nach einem Kolonialismus Israels absurd.

Um diesen Punkt möchte ich den guten Artikel ergänzen, weil ich in einem Punkt vollkomen d’accord mit der Aussage des erwähnten Artikels bin: Auge um Auge bringt keine Lösung. Auf keiner Seite. Der Teufelskreis kann nur durchbrochen werden, wenn man die Lust auf Rache austrocknet.

Bezugnehmend auf den Artikel „Those days“ von Christopher Hütmannsberger auf Interregnum.


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