„Die Art und Weise, wie sich Neoliberalismus als Ruinen produzierendes, Gespenster austreibendes Stadium des Kapitalismus verhält, ist als Zuspitzung eines Zeitregimes zu verstehen, das seiner Produktionsweise von Anfang an mit Zügen von Blut und Feuer eingeschrieben ist. Zeit einzuhegen, also Formen des Arbeitens, Sorgens und Gemeinsamseins einzustreichen, die jenseits der Logik von Verwertbarkeit existieren, ist seit jeher das kapitalistische Projekt. Neu an der spezifisch neoliberalen Konterrevolution ist die Dynamik, zukünftige Zeitlichkeiten systematisch zu akkumulieren, um dieserart ihren Stachel zu ziehen und sie zu neutralisieren. Neoliberalismus schlägt Kämpfe nieder und erzählt sie als der Vergangenheit angehörig und gescheitert, bevor sie überhaupt anheben können. Oder er entsorgt sie durch den Anschein, ihren Forderungen nachgekommen zu sein und sie bereits erfüllt zu haben, während er doch nur weiter Mangel produziert.“